Heidelerche & Ziegenmelker

Konzerte früh am Morgen

Wer sich im Frühjahr schon morgens zeitig in die Senne begibt, wird Zeuge eines tosenden Konzerts unzähliger Vogelstimmen. Zum Anbruch des Tages machen Zaunkönig, Singdrossel und viele andere Arten lautstark auf sich aufmerksam. Ein wenig früher, wenn diese noch stumm sind, kann man dem melodischen Gesang einer typischen Bewohnerin der Senne lauschen: der Heidelerche. Ihr Federkleid ist mit einer gelblich braunen Grundfärbung eher unscheinbar. Auffällig hingegen ist ihr weitreichender Gesang (ein abfallendes lu-lu-lu-lu), den sie häufig im Singflug hoch über den Heideflächen vorträgt.

Noch etwas früher, in absoluter Dunkelheit, schallt ein seltsam klingendes Surren durch die Heide. Ein Geräusch, hinter welchem man zunächst keinen Vogel vermutet. Es sind die Rufe des Ziegenmelkers. Einst ließ er sich häufig in der Nähe von Nutztieren beobachten. Man ging davon aus, dass er des Nachts Ziegen und anderem Weidevieh die Milch aussog. Dies brachte ihm seinen außergewöhnlichen Namen. Heute ist bekannt, dass er lediglich von Nutztieren umschwirrenden Insekten, die er Jagd, angelockt wird. Wie auch die Heidelerche ist er ein Bodenbrüter. Dafür baut er aber nicht einmal ein Nest, sondern legt seine Eier auf den blanken Boden, lediglich geschützt durch etwas überstehende Vegetation.

Heidelerche (Foto: C. Venne)