Die Köcherfliege
Köcherfliegen gehören zu den Insekten und zählen zu den individuen- und artenreichsten Gruppen unserer Gewässer. Allein in Mitteleuropa kommen 400 verschiedene Arten vor. Typisch für ihr Aussehen sind die behaarten Flügel, welche sie beim Ruhen dachförmig über ihren Hinterleib falten. Die Arten dieser Gruppe unterscheiden sich in ihrer Größe zum Teil enorm. Kleine Arten haben Flügelspannweiten von gerade einmal 3,5 mm, große Arten hingegen können Spannweiten von mehr als 60 mm erreichen.
Die Erwachsenen Tiere leben an Land, sind aber zur Eiablage an Gewässer gebunden. Nach der Verpaarung legt das Weibchen die Eier frei ins Wasser oder klebt sie an Pflanzen oder Steine, meist unter der Wasseroberfläche. Nach dem Schlupf bauen sich die Larven eine Wohnröhre, den sogenannten Köcher, welcher dem Insekt seinen Namen gab. Der Köcher wird aus kleinen Steinchen und anderem Substrat mit einem Spinnsekret geformt und verklebt. Für einige Arten sind die Form des Köchers und die Art des Baumaterials äußerst charakteristisch. Der Köcher biete der Larve Tarnung und Schutz vor Fressfeinden. Tatsächlich gibt es aber auch Arten, die keine Wohnröhre beziehen und frei am Gewässergrund leben. Die Larven der meisten Arten ernähren sich von pflanzlichen Partikeln im Gewässer. Nach einer gewissen Zeit verpuppen sie sich innerhalb ihres Köchers. Vor dem Schlupf kriecht die Puppe an das Ufer. Dort befreit sich die Flügel tragende nun erwachsene Köcherfliege aus ihrer Puppe.
Im Allgemeinen sind Köcherfliegen ein Zeiger für gute Wasserqualität, wie sie in den Oberläufen der Sennebäche zu finden ist.