Optimal an Sand angepasst
An warmen Tagen kann man an offenen, gut besonnten Stellen immer wieder Tiere weghuschen sehen. Es könnten Zauneidechsen (Lacerta agilis) sein, die man manchmal auch beim Sonnenbaden beobachten kann – allerdings bringen sie sich sofort in Sicherheit, sobald sie eine Gefahr entdecken. Neben offenen Sandstellen brauchen Zauneidechsen daher auch gute Versteckmöglichkeiten, damit sie sich in ihrem Lebensraum wohlfühlen.
Die offenen Sandstellen sind wichtig für die Fortpflanzung, denn Zauneidechsen lassen ihre Eier von der Sonnenwärme ausbrüten. Dazu graben die Weibchen zwischen Mitte Mai und Ende Juli kleine Löcher in den Sand und legen 5 bis 15 Eier hinein. Nach etwa 2 Monaten schlüpfen die jungen Zauneidechsen.
Im Unterschied zur im Allgemeinen häufigeren und kleineren Waldeidechse ist bei der Zauneidechse auf der Rückenmitte ein typisches, leiterartiges Zeichnungsmuster aus hellen Streifen und dunklen „Quersprossen“ zu erkennen. Die dunklen Flecken auf dem Rücken enthalten bei Zauneidechsen fast immer einen weißen Kern. Zur Paarungszeit bis in den Juli hinein sind die Männchen an den kräftig grün gefärbten Flanken gut zu erkennen.
Nach dem Bundesnaturschutzgesetz sind Zauneidechsen streng geschützt. Sie dürfen daher weder aus der Natur entnommen, noch verletzt oder getötet werden. In Nordrhein-Westfalen steht die Zauneidechse auf der Roten Liste und gilt als „stark gefährdet“. In der Senne ist sie aber in den passenden Lebensräumen nicht selten.
Deutlich seltener und schwieriger zu beobachten ist ein anderes Reptil: Die Schlingnatter (Coronella austriaca). Mit maximal 90 cm ist sie die kleinste heimisch Schlangenart Deutschlands und die einzige Schlange, die wir in der Senne finden. Sie zählt zu den Würgeschlange, ist ungiftig und stellt für Menschen somit keine Gefahr dar.
Ähnlich wie die Zauneidechse bewohnt die Schlingnatter strukturreiche Heideflächen, in denen sie ein heimliches Dasein führt. Mit viel Glück kann man sie im Sommer beim Queren von Wanderwegen entdecken. In der Senne profitiert die Schlingnatter von den guten Beständen der Zauneidechse, denn neben Mäusen zählen diese zu ihrer Hauptbeute.