Kiefer
Nach der Fichte und vor der Rotbuche ist die Wald-Kiefer (Pinus sylvestris) die am häufigsten angebaute Baumart in Deutschland. Sie kann 30 bis 40 Meter hoch werden, einen Stammdurchmesser von 1 Meter erreichen und bis 600 Jahre alt werden.
Von der Weymouth-Kiefer (Pinus strobus), die auch gelegentlich in der Senne angebaut wird, unterscheidet sich die Wald-Kiefer dadurch, dass bei ihr immer 2 Nadeln zusammenstehen und von kleinen Blättchen am Grund zusammengehalten werden (bei der Weymouth-Kiefer sind es 5 Nadeln). Die in der Region – aber nicht in der Senne – angebaute, ebenfalls zweinadelige Schwarz-Kiefer (Pinus nigra) hat 8 – 15 cm lange Nadeln, bei der Wald-Kiefer werden sie nur 3 – 8 cm lang.
Ein anderes Merkmal der Wald-Kiefer sieht man schon von weitem: Bei älteren Bäumen ist die untere Hälfte des Stammes graubraun, die Borke hat tiefe Risse und grobe Schuppen. Die obere Hälfte ist gelblich-rötlich gefärbt mit pergamentartig dünnen Schuppen.
Die Nadeln der Wald-Kiefer bleiben 2 bis 4 Jahre am Zweig. Und auch die Zapfen hängen längere Zeit am Baum: erst im dritten Jahr entlassen sie die geflügelten Samen. Die Bäume produzieren viel Harz, mit dem sie bei Verletzungen der Borke die Wunde verschließen. Die Nadeln enthalten ätherische Öle, die als schleimlösendes Mittel bei einer Bronchitis verwendet werden.
Nach 80 bis 120 Jahren sind Wald-Kiefern hiebsreif. Das Holz ist härter und dichter als das von Fichte und Tanne. Es wird im Innenausbau für Fensterrahmen, Möbel und Dielen verwendet. Schwaches und geringwertiges Holz wird zu Spanplatten und Holzwolle verarbeitet.