Sonnentau

Sonnentau

Sonnentau ist eine ganz besondere Pflanze: Seine kleine Blattrosette liegt direkt am Boden und kann daher leicht von kräftigeren Pflanzen überwachsen werden – wenn da nicht ihre ganz spezielle Anpassung an extrem nährstoffarme, nasse Torf- und Rohbodenstandorte wäre. Den an diesen Stellen fehlenden Stickstoff holt sich die Pflanze, indem sie Insekten anlockt, fängt und verdaut. Und so kann sie dort wachsen, wo andere Pflanzen nicht mehr genügend Nährstoffe finden.

Auf den Blättern des Rundblättrigen Sonnentaus sitzen viele kleine Tentakel. Sie bestehen aus einem Stiel und einem zähflüssigen Tropfen am Ende. Kleine Insekten wie Mücken werden durch die glänzenden und duftenden Tropfen angelockt und von der klebrigen Flüssigkeit festgehalten. Werden die Tentakel durch die Bewegungen der Insekten gereizt, bewegen sie sich zur Blattmitte hin, schließlich krümmt sich das gesamte Blatt ein und umschließt das Insekt. Die in den Tropfen enthaltenen Enzyme lösen das Insekt innerhalb weniger Tage bis auf den Chitinpanzer auf. Spezielle Drüsen nehmen die Nährstoffe in die Pflanze auf. Dann breitet sich das Blatt aus und ist wieder fangbereit. Mit dem Rundblättrigen Sonnentau (Drosera rotundifolia) und dem Mittleren Sonnentau (Drosera intermedia) kommen in der Senne zwei Arten vor.

Mittlerer Sonnentau – Drosera intermedia (Foto: C. Venne)